Freitag, 18. August 2017

Von 5 auf 5 in 8 Wochen; Woche 1

Hä, was hab ich da geschrieben - ach ja nee, stimmt ja. Von 5 auf 5.
Letzten Sonntag habe ich bei einem offiziellen Lauf die 5km durchgezogen, weil ich es mir und der schönen Annabella versprochen hatte. Natürlich habe ich mit dem “Training“ nach der kombinierten Verletzungs- und Babypause [Merke: Cortison, auch im Knie, kann den Zyklus durcheinander bringen. Und mein Orthopäde könnte über einen Wechsel der Fachrichtung in den Bereich Reproduktionsmedizin nachdenken.] viel zu spät angefangen.
5 Kilometer. Bin ich ja schon mal gelaufen! Wird schon!!

Kurz vor dem Start: Was habe ich mir dabei gedacht? Ja, ich bin schon mal 5 km gelaufen. Vor drei Jahren!
Kurz gesagt: als vorletzte habe ich es in Ziel geschafft. Und sogar schneller als befürchtet. Aber ich wäre gerne durchgelaufen. Und schneller.
Also wird jetzt trainiert - damit ich von ächz-5 auf warendasschon-5 komme.

1. Lauf
25-30 Minuten, 2 Minuten laufen, 2 Minuten Gehen im Wechsel
Praktischerweise um zwanzig vor sechs wach geworden. Ha! Schnell das Kind nochmal stillen, damit es in Papas Obhut fein weiter schläft und trotzdem pünktlich um sechs loslau.... Nee, Moment, ich wollte ja noch diese andere App ausprobieren. Also suchen (wie hieß die doch gleich?), Speicherplatz freiräumen, runterladen und sich dabei warm zappeln. Ab auf die Straße und alle technischen Geräte starten...
“Aktivität startet in 15, 14, 13,...“ gröhlt das Handy in die Nachbarschaft. Guten Morgen!
Na, einfach schnell loslaufen, dann weiß keiner, dass ich es war.
Die ersten zwei Minuten laufe ich noch in meinem Ich-bin-unsportlich-und-ich-weiß-es-Tempo. Die erste Gehpause kommt gefühlt früh und macht mir Mut, ruhig mehr Gas zu geben. Dann kommt direkt die Langeweile: wie lang sind denn zwei Minuten?? Die gerade waren viel kürzer.
Der Wechsel zwischen zügigem Lauf und erholsamen Gehen erweist sich insgesamt als angenehme Kombination und ich beende meine Hausrunde sehr zufrieden und sogar etwas schneller als sonst.
Pace: 09:00 min/km

2. Lauf
25-30 Minuten, 2 Minuten laufen, 2 Minuten Gehen im Wechsel
Bin total motiviert. Heute will ich mein Lauferlebnis noch etwas pimpen, indem ich die Intervallfunktion der App nutze und mir damit das auf-die-Uhr-schauen (immer 17 Sekunden zu früh...) spare.
Einrichten der App natürlich wieder ganz spontan bevor es losgehen soll. Da steht “Tempo: Mittel“ - wieso will die das wissen? Naja, egal.
Ich laufe los und warte auf ein Vibrationssignal. Kommt aber keins. Ach ja, ich hatte die Dame ja im Interesse des nachbarschaftlichen Friedens auf lautlos gestellt. Also lauter machen - aus meinem Hood bin ich ja schon raus.
Die erste Gehpause also mit nun aktivierter Stimme, die plötzlich völlig emotionslos verkündet: “Schneller.“ Äh, nee, ist ja Gehen dran jetzt. Ich muss in mich rein kichern, sobald die Stimme wieder “Schneller.“ sagt, ohne dass dabei ein Aufforderungs- oder Motivationsscharakter durchklingt.
Schulkinder voraus. Uuh, hoffentlich hält die App ihre Klappe, wenn ich auf deren Höhe bin.
Der nächste Laufintervall beginnt. Beschwingt halte ich auf KM 1 zu, freue mich über mein flottes Tempo, da erschallt's: “Schneller.“
Ist nicht ihr Ernst!?! Mein Schnell ist nicht mal mittleres Tempo???
Ich kriege fast einen Knoten in den Beinen, denn mein unsportliches inneres Ich will sich mit einem beleidigten “Siehste!“ hinsetzen, mein trotziges inneres Ich versucht schneller zu laufen, um es dieser doofen App zu zeigen. Mein Verstand setzt “vorm nächsten Lauf Parameter anpassen“ auf die To-do-Liste.
Insgesamt 1/2 km/h “Schneller.“ war ich Dank meiner neu gefundenen Antreiberin. Zufriedener war ich aber nach dem ersten Lauf.

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