Freitag, 10. Juni 2016

Lieber Klausi...

Mit diesen Zeilen will ich danken,

den besten Menschen dieser Welt

für ein Gefühl, das ich schon fast vergessen hatte

und dass sie es mit mir teilen.

~Senore Matze Rossi~

 

An Himmelfahrt besuchte ich traditionell das wunderbare MPS in Rastede. Zwei Sachen waren anders als sonst: zum Einen musste ich mich mitsamt Murmel durch die Menschenmassen schieben und zum Anderen hatten wir Freikarten geschenkt bekommen (dafür nochmal 1000 Dank, Søs). Also standen alle Zeichen auf nochmal richtig ausgiebig die Zweisamkeit genießen.

Was wir taten.

Aber nach über wunderbaren 4 Stunden bei hervorragendem Wetter, toller Musik und leckerem Essen wurde ich dann doch langsam müde und Füße, Bauch und Rücken erinnerten mich daran, dass sie das Ende der zusätzlichen Belastung in 6 Wochen gerade ein bisschen herbeisehnten. Wir watschelten also Richtung Ausgang (naja, der KB kann nach wie vor ganz beschwingt laufen) und kamen dabei noch an der Feuerspektakel-Bühne vorbei, vor der sich schon ziemlich viele Menschen auf den aufgestellten Bänken eingefunden hatten. Och, das wollte ich doch gerne noch mitnehmen - sah ja aus, als würde da gleich was richtig Tolles passieren. Inzwischen war mir aber auch kalt und ich bat den KB, meine Jacke aus dem Auto zu holen. Ich würde mich so lange nicht vom Fleck rühren, damit er mich auch im Dunkeln wiederfinden würde.

 

Während ich in der Kälte wartete (auf den Beginn des Feuerspektakels oder die Rückkehr des KB - je nachdem, was zuerst passieren würde) wechselte ich zur Beruhigung der hin und wieder krampfenden Körperteilen in den Tanzbärmodus und rieb mit den Händen über den Murmelbauch, um irgendwie Wärme zu produzieren. Um mich rum fanden sich immer mehr Menschen ein. Links parkte ein Mädchen ihren Bollerwagen (Neid! den hätte ich auch gut gebrauchen können) und bastelte aus der Deichsel eine Stolperfalle für alle, die an uns vorbei wollten. Vor mir nahmen einige feucht-fröhliche Herrschaften Platz, nur einer von ihnen blieb neben mir stehen. 

 

"Wann geht es denn los?" fragte dieser langhaarige Herr in der Lederjacke mit der Bierflasche in der Hand mich. Ich zuckte mit den Schultern und antwortete, ich hätte mich hier nur dazugestellt, weil hier so viele Menschen gewartet hätten. Meine Antwort schien ihn nicht wirklich zufrieden zu machen, aber das Bollerwagen-Mädchen war besser informiert und sagte: "Es hätte schon vor 10 Minuten anfangen sollen."

Das fand ich eine enorm hilfreiche Auskunft. Aber der angesäuselte Klausi, wie der nette Mann von seinen Begleitern angesprochen wurde, hatte anscheinend darüber hinaus noch Redebedarf. Jedenfalls fragte er mich in regelmäßigen Abständen, ob es mir gut ginge. Meistens, wenn ich mir grad den Hals nach dem KB verrenkte, der gefühlt echt irre lange für den Weg zum Auto brauchte. Irgendwann fühlte ich mich genötigt, ihm zu erklären, dass ich auf meinen Mann warten würde. Das änderte aber überhaupt nichts daran, dass Klausi mich immer wieder von der Seite musterte und fragte, ob "immer noch alles in Ordnung sei". 

Schließlich holte ich mein Handy aus der Gürteltasche und der Druckknopf der Tasche ging mit einem lauten Knacken auf. Klausi machte daraufhin einen Satz in die Luft und wirbelte zu mir herum.

Und da wurde mir klar, dass ich den armen Mann von Anfang an falsch verstanden hatte. Er hatte nie nach dem Beginn der Vorführung auf der Feuerspektakel-Bühne gefragt. Das Knacken aus Richtung meiner Hüfte hatte er nun als Startschuss für die Geburt interpretiert (na, immerhin hätte die ja auch schon vor mehr als 10 Minuten losgehen sollen, wie Bollerwagenmädchen gesagt hatte!!!). 

 

Lieber Klausi, 

ich danke dir für deine Aufmerksamkeit und Anteilnahme, die ich an diesem Abend gar nicht richtig zu schätzen wusste. Auch heute, gute 4 Wochen nach unserem Zusammentreffen, geht es der Fruchtblase hervorragend und ich warte gespannt darauf, ob die Murmel und ich es auf nur 20 Minuten Verspätung kommen lassen werden. Alles Gute für dich!

 

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